Konkret werden

Um Wohnprojekte und Zukunftsquartiere in Bayreuth und der Region entstehen zu lassen, hat sich eine Gruppe von Menschen zusammengefunden. Ziel ist es gemeinschaftliches, inklusives und nachhaltiges Mehrgenerationenwohnen in Bayreuth gründen. Dafür gibt es eine Gruppe, die sich regelmäßig trifft, Grundstücke besichtigt und über die gemeinsame Vorstellung des Zusammenlebens spricht. Rechtsform und Finanzierungsmöglichkeiten sind dabei ebenso Themen wie Gemeinschaftsbildungsprozesse und lockeres und gemütliches Beisammensein.

Bisher liegt der Fokus darauf ein Projekt im Stadtgebiet zu realisieren, zu dem folgende Eckpunkte in einem Workshop mit Eva Stützel festgehalten wurden und der Gruppe zur Ausrichtung dient:

Das Projekt sollte im Zeitraum 2024 – 2026 realisiert werden und gemeinschaftliches Wohnen und das Erleben von Gemeinschaft ermöglichen. Dabei wollen wir solidarischen und bezahlbaren Wohnraum schaffen, der generationenübergreifend, mit mehreren Familien und inklusiv belebt wird. Das Projekt soll stadtnah oder im Stadtgebiet entstehen und private, gemeinschaftliche und möglicherweise auch öffentlichen Räumen (z.B. Café) umfassen. Dabei ist auch Gewerbe oder Co-working denkbar. Im Vordergrund steht allerdings Wohnen und Ehrenamt. Zu den Räumen kommt ein Garten der je nach Möglichkeiten privat oder gemeinschaftliche genutzt wird. Ökologische und nachhaltige Werte sind ein verbindendes Element, das mobilitätsbewusstes Verhalten erleichtert und praktische Lösungen wie Carsharing und Tauschmöglichkeiten innerhalb der Gemeinschaft möglich macht. Tiere, die zum Quartier passen und artgerecht gehalten werden sind willkommen, wenn eine Rücksicht auf Tierhaarallergien in Gemeinschaftsräumen gewährleistet werden kann. Als Mitglied der Gemeinschaft ist eine Bereitschaft zur gegenseitigen Unterstützung und für gemeinsame Aktivitäten vorhanden. Dazu gehört insbesondere die Teilnahme an Selbstverwaltung, gemeinsamen Treffen und gemeinsamer Arbeit alle 2-4 Wochen und soziale Treffen und Events nach individueller Vorliebe und Bedürfnisse. 1-2 Wochenstunden sollten für die Gemeinschaft leistbar sein und verbindlich eingebracht werden. Bezüglich der Größe ist eine Orientierung an 20 Parteien oder 45 Menschen denkbar, davon können aber die Vorstellungen auch abweichen, je nachdem welches Objekt sich ergibt.

Organisation, Rechtsform und Netzwerk

Aktuell trifft die Gruppe sich zu einem monatlichen Plenum und bespricht dort gemeinsam Anliegen. In Zukunft ist eine soziokratische Organisation mit Rollen und Zuständigkeitsbereichen geplant. Die Initiative hat bisher noch keine eigene Rechtsform gegründet. In Frage kommen Genossenschaft, Verein, Mietshäusersyndikatslösung oder auch eine KG. Möglich wäre auch die Kooperation mit einer traditionellen Wohnungsgenossenschaft. Bisher sind die Zukunftsquartiere für Bayreuth unter dem Dach des TransitionHaus Bayreuth e.V. angesiedelt. Außerdem ist die Gruppe Teil des forum1.5-Netzwerks und wird im Entstehungsprozess durch das forum1.5-Team unterstützt. Als von der Wissenschaft begleitetes Realexperiment wird über die Erfahrungen der Initiative im Rahmen der Dissertation von Elena Michel reflektiert.

Wir wollen als nächsten Schritt ein ökologisches, inklusives, bezahlbares, gemeinschaftliches Wohnprojekt, das ins Quartier ausstrahlt, voraussichtlich in Bestandsgebäuden im Stadtbereich von Bayreuth realisieren.

(Ausrichtung der konkreten Arbeit)

Entstehung und Ursprung

Die Idee für das Projekt ist im Rahmen der Frühjahrstagung 2018 im Workshop „Zukunftsquartiere – Gemeinsam Klimaschutz im Zuhause und in der Nachbarschaft anstoßen“ entstanden. Daraus hat sich eine Gruppe zusammengefunden, die das Interessenbekundungsverfahren zum Rathaus II Areal im Stadtteil Kreuz zum Anlass genommen hat, eine Vision für ein Zukunftsquartier partizipativ zusammenzutragen.

Allerdings hat sich die Entwicklung und Nachnutzung im Stadtteil Kreuz verzögert und die Pandemie die Gemeinschaftsbildungsprozesse und die Zusammenarbeit erschwert, sodass viele begeisterte Mitvisionär:innen aus der Gründungszeit sich enttäuscht aus dem Prozess zurück gezogen haben. Ende 2021 wurde in einem Workshop mit Eva Stützel aus dem Ökodorf Sieben Linden die Glut des Projektes wieder entfacht und es hat sich eine neue Kerngruppe herausgebildet, die sich aus Menschen zusammensetzt, die seit Beginn an dabei sind, oder erst später in der neuen Phase hinzugestoßen sind.

Diese neue Kerngruppe hat beschlossen, die die Initiative von „Zukunftsquartier Kreuz“ in „Zukunftsquartiere für Bayreuth“ umzubenennen und damit die Möglichkeiten, ein Projekt zu realisieren, auf das ganze Stadtgebiet auszuweiten. Denkbar ist auch, dass sich mehrere Wohnprojekte aus der Initiative herausgründen, die den Ursprungsgedanken des Zukunftsquartiers Kreuz in sich tragen, Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und Soziales an einem Ort zu verweben und damit einen Ort zu schaffen, der zukunftsweisend und mutmachend ist.

Die Frage nach dem Wohnen der Zukunft bewegt die Menschen. Offenbar gibt es einen beachtlichen Kreis von Bürgern, die sich auf Neues einlassen wollen.

(Kommentar „Jetzt braucht es Mut“ von Udo Bartsch. Nordbayerischer Kurier, 16.04.2019)

Grundstückssuche

Die größte Hürde ist es, ein geeignetes Objekt oder ein Grundstück zu finden, dass sich für die Entwicklung zu einem Wohnprojekt eignet. Hinweise und Empfehlungen erreichen die Gruppe unter info@zukunft-kreuz.de

Mitmachen

Die Initiative Zukunftsquartiere Bayreuth trifft sich immer am letzten Mittwoch des Monats zum Stammtisch/Plenum. Neuinteressierte sind herzlich Willkommen. Bitte vorab eine Mail schicken oder in der Signalgruppe anfragen. Aktuell trifft sich die Gruppe an unterschiedlichen Orten oder besichtigt auch mal Objekte.