Kommunale Ernährungspolitik
„Ernährungspolitik? Das ist Sache von der EU“ oder „das ist Aufgabe des ländlichen Raumes, nicht von Stadtpolitik“ heißt es oft. Aber das war nicht immer so und muss nicht so sein! Bis in die 50er Jahre war Lebensmittelversorgung eine städtische Aufgabe. Die Industrialisierung und Exportorientierung der Landwirtschaft hat dann zu einer Delokalisierung (räumliche Trennung von Produktion und Konsum) und zu einem Konzentrationsprozess geführt, der regionale Lieferketten zerstört hat und ein bis heute anhaltendes Höfesterben mit sich brachte. Damit einher ging, dass Kommunen den Umgang mit dem Thema Lebensmittelversorgung verlernt haben, schließlich ernähren wir uns vorwiegend aus globalen Märkten.
Ernährung ist ein Querschnittsthema, das zwischen allen Stühlen der Kommunalpolitik hängt und für das sich daher keine Verwaltung verantwortlich fühlt.
Kommunale Ernährungspolitik will dieses Silodenken aufbrechen und Ernährung im Zusammenhang mit Umwelt-, Gesundheits- und Sozialfragen wieder als ein Handlungsfeld begreifen.
Kommunale Ernährungspolitik ist ein wichtiger Bestandteil einer Ernährungswende. Philipp Stierand berichtet in diesem Vortrag, welche Chancen und Möglichkeiten eine kommunale Ernährungspolitik beinhaltet: